FuZo Marketing by Mirjam Schrepler

Mehr Selbstbewusstsein für den lokalen Einzelhandel: 4 logische Argumente, warum lokal kaufen einfach besser ist.

Holen Sie sich ihre Kunden aus dem Netz zurueck

Haben Sie als lokaler Händler in den letzten Jahren eine schmerzhafte Anzahl Kunden an das Internet verloren?

Ertappen Sie sich öfters dabei, Ihre Kundschaft kritisch zu beäugen, ob doch jemand sein Handy zückt, um mit dem Barcode-Scanner online nach günstigeren Alternativen zu suchen?

Dann wird es Zeit, Ihre Kunden wieder zurück aus dem Netz in Ihren stationären Laden zu holen. Mit der Serie “Holen Sie sich Ihren Kunden aus dem Netz zurück” lernen Sie Step-by-Step, wie Sie Ihre Fische wieder einfangen.

Wir beginnen im Schritt 1 mit der Aufwertung Ihres Selbstbewusstseins. Machen Sie sich selbst Ihre Vorteile als stationärer Handel gegenüber den Online-Shops bewusst. Denn nur so legen Sie die Basis für ein kreatives Marketing, dass Ihnen die Laufkundschaft wie ein Magnet in Ihren Laden zieht.

Denn nur wenn Sie sich selbst Ihres Wertes bewusst sind, können Sie  Ihre Produkte authentisch nach außen verkaufen.

Machen Sie es sich gemütlich. Trinken Sie eine Tasse Tee oder Kaffee.

Und genießen Sie diese Seite – vollgepackt mit fantastischen Argumenten, warum der Kauf im stationären Einzelhandel einfach besser ist!

Verkaufsargument 1: Huch, meine Bestellung sieht ja ganz anders aus?

Der Eindruck zwischen einem kleinen Bild im Internet und der tatsächlichen Optik und Haptik differiert enorm:

  • Mode wird online häufig nur an Models präsentiert, die weder die üblichen Standardmaße besitzen und die noch dazu kräftig durch den Photoshop gezogen werden.
  • Edel aussehende silberne Flächen eines Küchengerätes entpuppen sich als billige Plastikteile.
  • Die Möbel verlieren in der Realität ihre Eleganz, weil sie deutlich kleiner sind, als angenommen.
  • Die Farben sehen komplett anders aus, denn nicht jeder Monitor ist farblich kalibriert.

In Ihrem Laden kann Ihr Kunde seine Ware sehen und fühlen – real, live und in Farbe.

Nun könnte ja der eine oder andere Kunde entgegnen, er könne –  nachdem er nun die Ware in Ihrem Laden gesehen und gefühlt hat – dann später trotzdem im Internet bestellen.  Allerdings weiß er dann nicht, ob diese Ware in der Qualität mit Ihrer Ware mithalten kann.

Und damit kommen wir direkt zu Punkt Nummer 2:

Verkaufsargument 2: Neuware, Second Hand, B-Ware oder gar ein Plagiat?

Schauen Sie sich die Retourenquoten der großen Versandhäuser an. Diese liegen oft im höheren zweistelligen Prozentbereich. Da liegt die Vermutung nahe, dass die Wahrscheinlichkeit, dass beispielsweise ein Kleidungsstück schon ein Wochenende getragen wurde recht hoch.

Auch wird über Billiganbieter oft Ausschussware oder B-Ware über das Netz vertickt. Nur wer seine Ware vor dem Kauf sehen und fühlen kann, kann beurteilen, ob die Qualität auch passt.

Oktober 2015 kaufte eine Dame eine schicke Tasche in einem bekannten Onlinehandel, bei dem bekanntlich jeder Kunde schreit vor Glück. Als sie ihr ersehntes Päckchen öffnete staunte sie nicht schlecht: denn sie fand in der Tasche eine reale, echte und essbare Zwiebel-Mettwurst.

Während der Onlinehändler nach dem offiziellen Statement noch überlegte, wie diese Mettwurst in die Tasche kam, war vielen Online-Shoppern schon längst klar, dass diese Tasche vermutlich schon die eine oder andere Shopping-Tour hinter sich hatte und damit auch nicht mehr den Status “Neuware” verdient hätte. (Quelle)

Auch hier könnte der Kunde noch den einen oder andere Einwand einbringen:
“Dafür gibt es doch Kundenbewertungen”.

Ja, die gibt es. Aber keine Sorge – lesen Sie genüsslich dazu Punkt Nummer 3:

Verkaufsargument 3: Online ist vieles gefaked

Mit Geld ist alles machbar. Sie können alles kaufen.

Produktbewertungen, Facebook-Likes, Follower, Backlinks, Kommentare, ALLES!

Es gibt Unternehmen, die bezahlen Menschen dafür, über die Konkurrenz negativ zu schreiben. Bezahlte Trolle nennt man das im Fachjargon.

Fakt ist, dass man nicht immer weiß, wer nun genau hinter dem Online-Shop steckt.

Ob seine Ware in Ordnung ist.

Oder ob der Shop vertrauenswürdig ist.

Auch wenn kein bezahlter Troll dahintersteckt – jedes Onlineunternehmen hat die administrative Verwaltung der eigenen Website in seiner Hand. Damit können auch Bewertungen manipuliert, gelöscht oder frei erfunden werden.

Ihr Kunde hat noch mehr Einwände: “Egal, dann gehe ich das Risiko ein – denn schließlich kommt es mir unter dem Strich auf den Preis an”.

Dann lesen Sie im Artikel “Alles hat seinen Preis”, warum ein Onlineshop nicht zwingend teuerer sein muss. Im Gegenteil:Sie werden verblüfft sein, welche Kosten auf große Onlineshops in der realität zukommen.

Verkaufsargument 4: Privatshäre geht nur so richtig im Einzelhandel

Den meisten Kunden ist nicht bewusst, wie viele Daten beim Onlineshopping parallel getrackt werden.

Ein kleines Beispiel: Viele Onlineshops setzen das Facebookpixel ein, dass munter die Besucherinfos an Facebook weiter sendet. Ist der User parallel in Facebook angemeldet, erfährt diese Datenkrake alles über seine Onlinekäufe.

Das Argument “Ich habe nichts zu verbergen” hilft nicht wirklich weiter: Denn aufgrund dieser Daten kann Facebook dank BigData-Analyse ein exaktes Persönlichkeitsprofil erstellen, dass sämtliche Eigenschaften wie Belastbarkeit, Zuverlässigkeit oder Gesundheitsstatus in vergleichbare Kennzahlen packt.

Auch wenn unser Datenschutzgesetz zum Glück noch einen Riegel davor schiebt, wenn Arbeitgeber und Versicherungen auf diesen Pool zugreifen möchten.
So richtig anonym einkaufen geht eben nur lokal.

Fazit

Das Shoppen im Internet bietet auf den zweiten Blick deutlich weniger Vorteile für Ihre Kunden, als man zunächst denkt.

Und es gibt noch viele weitere Gründe für den Kauf im stationären Handel:

Beispielsweise der Fairnessgedanke:Onlinegiganten wie Amazon werden regelmäßig in den Medien aufgrund der suboptimalen Unternehmenskultur zerrissen. Oder der Umweltaspekt: Die vielen Pakete müssen alle auf Straße oder Schiene transportiert werden.

Aber ich habe mich bewusst auf die klaren und rationalen Argumente beschränkt. Denn wichtig ist, dass Sie sich nicht in die die emotionale Verteidigungsposition schieben lassen, sondern aktiv argumentieren.

B-Ware, ausgetüftelte Tricks der Online-Händler, gläserne Kunden – Es gibt genug faktenbasierte Argumente für den Kauf im realen stationären Einzelhandel.

Machen Sie sich selbst diese Vorteile bewusst. Das stärkt Ihr Selbstweusstsein gegenüber dem Internet.

Mein Tipp an Sie: Verteilen Sie diese Argumente subtil und authentisch in Ihre Werbung:

  • Berichten Sie beispielsweise von Ihrem Einkauf auf den Messen. Das zeigt, dass Sie persönlich an der Quelle der Ware dran sind.
  • Verfolgen Sie die News, ob es wieder mal ein Faux-Pax wie die Zalando-Mettwurst gab. Posten Sie diese News mit dem humorvollen Hinweis, dass dies beim Kauf in Ihrem Laden nicht passiert wäre.
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